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CAP-Markt als Vorbild für andere Städte

NRW-SPD-Vorsitzender Thomas Kutschaty zu Besuch am Eckbusch

Wer kauft in einem Supermarkt wie dem CAP-Markt am Eckbusch ein und wie funktioniert das Konzept? Das wollte der NRW-SPD-Vorsitzende und Landtagsabgeordnete Thomas Kutschaty vor Ort erfahren. „Supermarkt ist ein anspruchsvolles Business“, gab Christoph Nieder, Geschäftsführer des Trägers proviel, zu bedenken. Obst, Gemüse, Fleisch und Milchprodukte verderben schnell, besonders bei extremen Wetterlagen. Und nicht alle Kunden haben Verständnis dafür, dass ein kleiner Markt mit 350 Quadratmetern nicht das gleiche Angebot haben kann wie die zehnmal größeren Konkurrenten. Selbst der Franchisegeber CAP war skeptisch angesichts der kleinen Geschäftsräume. Nur durch das starke Engagement der Marktleiterin Marion Radtke und ihres Teams, so betonte Christoph Nieder, sei der CAP-Markt am Eckbusch zum Erfolg geworden.

Ein wichtiger Teil des Erfolgs sind die Werkstattmitarbeitenden, die teilweise schon seit Jahren zum Team des CAP-Marktes gehören. „Wir bieten hier ganz individuelle Arbeitsplätze, die auf jeden einzelnen abgestimmt sind“, erklärte Marion Radtke. Es gibt viele Mitarbeitende, die ihren Bereich sehr selbstständig im Auge behalten und versiert alle nötigen Aufgaben erledigen. „Da ist ein wirklich starkes Team zusammengewachsen.“

Der Wuppertaler Landtagsabgeordnete Josef Neumann ergänzte: „Hier arbeiten Menschen, die sonst in einer Werkstatt arbeiten. Dadurch gibt es Austausch mit der Bevölkerung – für den Rehabilitationsgedanken ist das perfekt.“ Rund 25 Menschen mit psychischer Behinderung arbeiten im CAP-Markt gemeinsam mit den aktuell sieben Fachkräften.

„Haben Sie dann Springer, die einspringen, wenn jemand krank ist?“, erkundigte sich Thomas Kutschaty. „Kaum, aber die meisten unserer Mitarbeitenden sind so flexibel, dass wir die Aufgaben gut verteilt bekommen“, erklärte die Marktleiterin. „Allerdings hatten wir auch schon Fälle, da standen wir Fachkräfte hier alleine.“ In Extremsituationen wie in Hochzeiten des Lockdowns sprangen zusätzlich Fachkräfte aus anderen proviel-Abteilungen ein. Oder sperrige, in großen Mengen benötigte Produkte wie Wasserflaschen im Sommer oder Toilettenpapier im Lockdown wurden im proviel-Lager zwischengelagert.

„Der CAP-Markt hat auch eine Stabilisierung dieses Stadtteils bewirkt“, nannte Josef Neumann einen weiteren Vorteil. Er diene, ebenso wie der angeschlossene Bäcker, als sozialer Mittelpunkt und wichtige Anlaufstelle.

„Wer ist denn Ihre Haupt-Klientel?“, wollte Thomas Kutschaty wissen. „Viele Senioren aus den umliegenden Häusern kommen fast täglich zu uns“, erzählte Marion Radtke. Auf ihren Bedarf hat sie das Angebot besonders abgestimmt. Doch auch Kinder und Familien zählen immer häufiger zu den Kunden. Die Entwicklung ist gut.

„Das ist ein schönes Beispiel, wie man Beschäftigung für Menschen mit Handicap und gleichzeitig eine Nahversorgung schaffen kann“, lobte Josef Neumann. Sein Kollege Thomas Kutschaty zeigte sich beeindruckt und sieht den Wuppertaler CAP-Markt als Vorbild auch für andere Kommunen.

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Dominik Gerlich und der CAP-Frischemarkt organisierten die Überraschung.

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Selbst die Großen flitzen am Morgen gespannt vor die Zimmertür, um die Nikolaustüte hereinzuholen. Die Kleinen jauchzen begeistert und zeigen mit strahlenden Augen, was sich alles in der süßen Tüte befindet. Auch dieses Jahr wieder sorgt Architekt Dominik Gerlich für eine Überraschung zu Nikolaus in den städtischen Kinder- und Jugendwohngruppen. „Es ist so schön, die Freude der Kinder zu sehen. Und mir ist es wichtig, gerade in der Adventszeit auch an benachteiligte Menschen zu denken“, sagt Dominik Gerlich.

Die Mitarbeitenden aus dem Servicebüro von proviel haben die Nikolaustüten liebevoll mit dem Bild eines Weihnachtsmanns mit bunter Nase und Bommel an der Mütze gestaltet. Darin befinden sich ein großer Schoko-Nikolaus, Clementinen, Nüsse sowie Marzipan und Dominosteine. „Das Packen der Nikolaustüten macht richtig Spaß“, sind sich die CAP-Mitarbeitenden einig. Anna Margagliotti hat zum ersten Mal als Leiterin des CAP-Marktes die Nikolaus-Aktion organisiert und erzählt, dass alle voller Begeisterung beim Bestücken der Tüten mitgeholfen haben. 

„Für die Kinder und Jugendlichen ist das immer ein Ereignis“, sagt Silke Lork-Nottelmann, Fachbereichsleiterin der Kinderwohngruppen. „Und es zeigt den Kindern, dass andere Menschen an sie denken.“ Schon Tage vorher fragen die Kinder, wann denn die Leute vom CAP-Markt mit den Nikolaustüten kommen. Besonders scharf sind die Kinder auf die Nikolausbärte und -mützen. Damit verkleiden sie sich fürs Foto. Rund 140 Kinder und Jugendliche sowie minderjährige Mütter wohnen in den Gruppen, die an mehreren Standorten im Stadtgebiet verteilt sind. Für alle hat das CAP-Team nun schon im neunten Jahr Nikolaustüten vorbereitet, die am Nikolausmorgen vor den Zimmertüren stehen.

Anna Margagliotti versucht, den Kunden ihre Wünsche zu erfüllen.

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Seit acht Jahren arbeitet Anna Margagliotti im CAP-Markt. Die erfahrene Einzelhandelskauffrau macht schon lange dort die Dienstpläne, kennt viele Stammkundinnen und deren Bedürfnisse, hat das Vertrauen der Mitarbeitenden. Jetzt hat die 41-Jährige die Leitung des CAP-Marktes übernommen. „Mir ist es wichtig, die Kunden zufriedenzustellen, auf Kundenwünsche einzugehen“, betont die verheiratete Mutter von zwei Kindern. 

Auch wenn sie immer wieder mit Lieferschwierigkeiten kämpft, versucht sie Sonderwünsche zu erfüllen. Und sie hat gerade das Angebot an Bio-Waren deutlich erweitert, weil die Kunden das suchen. Gleichzeitig gibt es jetzt noch mehr „gut und günstig“-Produkte. Trotz des begrenzten Raums im CAP-Markt wählt Anna Margagliotti mit ihren Kolleginnen immer eine breite Palette an Aktionsware aus, abgestimmt auf die Jahreszeit. So locken derzeit Adventskalender, Weihnachtsdeko und verschiedenste Sorten von Weihnachtssüßigkeiten.

Stolz ist Anna Margagliotti darauf, dass inzwischen fünf Mitarbeitende die von proviel in Zusammenarbeit mit der IHK angebotene Ausbildung in Teilqualifizierung geschafft haben und jetzt ausgebildete Verkäufer*innen sind. „Das ist eine große Erleichterung, weil diese noch mehr mitdenken und sich sehr gut auskennen“, betont sie. Immer wieder versucht sie, in den Werkstätten von proviel neue Interessenten für den CAP-Markt zu begeistern. Die Menschen mit psychischen Erkrankungen können mit einem Praktikum ausprobieren, ob ihnen der CAP-Markt gefällt. Hier zeigt die Leiterin die verschiedenen Arbeitsschritte und worauf es dabei ankommt. Wer möchte, kann im Theorie-Unterricht sein Wissen erweitern und auch bei einer Kompetenzfeststellung der IHK beweisen. Dieser Weg kann langfristig zu einer vollwertigen Ausbildung führen und damit zu guten Möglichkeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Insgesamt arbeiten derzeit 22 Mitarbeitende von proviel und 13 Festangestellte im CAP-Markt. Anna Margagliotti muss dafür sorgen, dass auch in den Randschichten und am Samstag genügend Leute da sind, dass die Backstube besetzt ist und dass an den Liefertagen alles zügig verräumt wird. Außerdem hat sie ein Auge auf das CAP-Mobil, das an vier Tagen pro Woche Seniorenheime in Wuppertal anfährt. Glücklich ist sie jedoch, wenn sie merkt, wie dankbar die Kundinnen und Kunden für das Angebot des CAP-Marktes sind, wie wichtig ihnen der Einkauf und die kleinen Gespräche dabei sind. Dafür engagiert sie sich jeden Tag gerne.

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